David McLion |
Über Sinn & Unsinn des Lebens
Es hängt mit der Zeit zusammen,
dem Spielraum des Lebens, den man nicht so recht auszufüllen weiss. Für viele
ist dieser Zeitraum zwischen Geburt und Tod ein Martyrium, ein Gedengeltwerden,
ein Raum der Verzweiflung. Man bekommt SEIN SELBST sozusagen als Geschenk,
ungewollt, unbeabsichtigt, nicht selten im Suff gezeugt... Viele kennen nicht
mal ihre Erzeuger oder sind sich da nicht so ganz sicher. Nun stehen sie im
Leben, in einem Raum der Bitternis - und
wissen nicht wirklich was damit anzufangen.
Gemeint sind Eltern wie Kinder.
Denn die Eltern waren schon ungewollt. Die Kinder zwar gewünscht, aber nicht
selten nur, weil man es besser machen wollte, als man es selbst erlebt hat...
im Martyrium Leben. Da zieht man sie nun gross, steckt alle Liebe hinein und
erntet Undankbarkeit - Kinder, die Mutter und Vater anspucken... Dann spätestens
kommt die Frage nach dem Sinn des Lebens. Ja, was für einen Sinn lässt sich
diesem Leben, wie auch immer es sich gestaltet hat, abgewinnen?
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Hier spätestens kommen die
Kirchenväter ins Spiel - sie werden uns bestimmt eine Antwort darauf geben. Sie
predigen Liebe. Und plötzlich ist Liebe in aller Munde. Denn das macht es
einfacher. Liebe und Toleranz soll als Allheilmittel helfen, dieses Leben
leichter zu nehmen. Na gut - ist ja schon mal eine Antwort.
Schon bald aber melden sich die
ersten Zweifel an. Denn Liebe erntet nicht zwangsläufig Liebe, nach dem Motto: "Pfarrers Kinder und Müllers Vieh, geraten selten oder nie". Was also kann nur
der Sinn des Lebens sein? Für die, die nicht gerade in der Gunst göttlicher
Gabenverteilung standen, hat man dann das Karma sich ausgedacht. Irgendwie
wurde auch die Überwindung der Erbsünde in den Argumentations-Katalog
aufgenommen. Daran kann und konnte man gut verdienen und das Kässele freute
sich ob der reichlichen Opfergaben. Aber wirklich eine Antwort geben, die jetzt
und hier mich zufrieden und glücklich macht, ist mir bisher verborgen
geblieben...
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Liebe, Triebe, Heiterkeit - ich
habe dem Thema für den aufmerksamen Leser eine andere Richtung gegeben.
Genau, Zeitvertreib habe ich in Heiterkeit verwandelt. Aufheiterung kommt ins
Spiel. Wenn schon die Liebe mir den Sinn des Lebens versagt hat und die Triebe,
von Sex in allen Varianten bis hin zum Selbermachen mir nicht auf Dauer die
Lust am Leben - als Sinn des Lebens - haben überzeugen können, dann was?
Mein Gott, was soll ich nur
anfangen mit all dieser Lebenszeit? Nein, ich persönlich stelle nicht diese Frage,
denn ich komme vor lauter Arbeit kaum dazu, mich einer solchen Frage zu
stellen. Ich frage mich das für andere, für alle die, die keiner mehr oder
weniger sinnvollen Arbeit nachgehen. Was ich mit sinnvoller Arbeit meine? Hmmm.
Das habe ich mich eigentlich nie gefragt. Arbeit ist das ohnehin nicht, was ich
tue. Zumindest nicht in dem Sinn, was andere so zwangsläufug unter Arbeit
verstehen. Ich habe einfach so viele Ideen im Kopf und lasse sie raus, und
mache was draus, habe Freude daran, wie sie zum Funktionieren gebracht werden,
wie wir etwas gemeinsam enstehen lassen, etwas, von dem wir alle irgendwie
profitieren...
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Es ist die Freude am Machen,
ungeachtet der Frage, ob dahinter ein Sinn steckt, ob es sinnvoll ist... Und
die Zeit verfliegt, kaum dass sich Zeit findet, darüber zu grübeln, was wir mit
dieser Zeit anfangen sollen. Zeit ist Aufforderung zur Bewegung, zum Spiel, zur
Quirligkeit, zum Tanz, zum was draus machen... Zeit ist ein Faden, der
gesponnen werden will, gestrickt, verwandelt in Sachen zum Anziehen, damit sie
uns schmücken und wärmen im Winter. Strickende Frauen und Seilschaften von
Männern, für die der Faden zum Seil verstärkt wurde. Gemeinschaft, Familie,
Freundschaften, Miteinander, Füreinander, Umeinander... das ist der Raum, in
dem so vieles möglich ist.
Packen wirs an... das könnte er sein, der Sinn des
Lebens... anfangen zu leben, miteinander, füreinander, umeinander...