Pieter Bruegel der Ältere - 1563 - Turmbau zu Babel |
Kulturen-Vielfalt als Strafe?
Man sollte die Zusammenhange besser zu verstehen lernen. Im Grunde genommen fing es in Babel an. Mit der Gier der Machthaber, auf Kosten ihrer Untertanen sich als Götter aufzuspielen. Da wurden unzählige Steine gen Himmel aufeinandergetürmt, um Grösse zu demonstrieren... und aus dem Gleichnis des Turmes von Babel erfährt man, dass Gott sie mit Sprachverwirrung strafte.
Der Turmbau zu Babel (Gen 11,1-9 EU) ist zusammen mit der babylonischen Sprachverwirrung trotz ihres geringen Umfangs von nur neun Versen eine der bekanntesten biblischen Erzählungen des Alten Testaments. Dort wird das Turmbau-Vorhaben als Versuch der Menschheit gewertet, Gott gleichzukommen. Wegen dieser Selbstüberhebung straft Gott die Völker, die zuvor eine gemeinsame Sprache hatten, mit Sprachverwirrung und zerstreut sie über die ganze Erde.
Napoleon: Bild Internet |
Das bedeutet soviel wie, dass durch die Selbsterhöhung des Menschen, der sich zum Gott, Caesar oder Kaiser ernennen lässt, gleichzeitig Vielsprachigkeit entsteht, sich daraus verschiedene Kulturen entwickeln, als Strafe des Allmächtigen. Kulturen-Vielfalt als Strafe?
Mit der Kulturen-Vielfalt ergab es sich, dass jede ihre eigene Obrigkeit erschuf und so ein Machtkampf der Wahrheitsansprüche die Folge ist. Hohe Gebäude, sogenannte Himmelstürme, stehen symbolisch für den Anspruch eines Landes oder einer Kultur, quasi den mächtigeren Gott als Bündnispartner im Rücken zu haben. So auch im Wahrzeichen der Zwillingstürme, welche die Zahl «11» widerspiegeln.
Architektur hat nun mal viel mit Statik zu tun. Ein Turm, welcher sich den Gesetzen der Schwerkraft zu beugen hat, kann im Grunde nie ein Symbol der Macht sein. Denn wirkliche Macht bedeutet soviel, dass sie sich über alles in der Welt hinwegsetzen kann. Eine solche Macht beherrscht auch die Naturgesetze.
Designer Luigi Colani |
So wird schnell klar, dass Natur die mächtigste Macht ist. Denn sie kann nach Lust und Laune alles zerstören, was der sich eingebildete Gott-Mensch mühsam hat aufbauen lassen. Natur aber kennt keine Geraden. Das hatte schon der Designer Luigi Colani sich zu seinem Credo gemacht und alle Geraden aus seinem Formgefühl heraus verbannt. Wie aber müssten unsere Himmelsbauten denn konstruiert sein, um sowohl die Höchsten als auch die Krümmsten zu sein? Aus dem "K"aiser müsste wieder ein "C"aesar werden - aus dem gespiegelten «K» ein gespiegeltes «C» - die Quadratur des Kreises?
Das wird schwierig. Denn alles Gekrümmte kommt sich ab seiner “Spitze” wieder selbst entgegen, nach dem WWW-Gesetz Wachstum-Wandlung-Wiederkehr. Bäume wachsen nun einmal nicht in den Himmel und Wolkenkratzer ebenfalls nicht. Hört deshalb auf mit diesem Unfug und diesem Trotzgehabe auf Ground Zero. Das ursprüngliche «11» Zeichen ist ein anderes. Was ihr da konstruiert, ist die falsche Interpretation des Ursymbols. Die «11» ist in der Tat das Zeichen des Spiegels. In diesem aber spiegelt sich eine Halbkreislinie, das «C». Und wie auch immer sich ein «C» spiegelt, so ergeben sich daraus Flügel, ein Herz, ein Krug oder ein Kelch.
Bild: Internet |
Liebe Architekten dieser Welt. Lasst Euch nicht weiter einspannen in den Grössenwahn eurer Auftraggeber. Denn wahre Architektur baut immer wieder auf Schwerpunkten auf, setzt Nullpunkt auf Nullpunkt und baut so in den Himmel… Ground Zero - [Ground Zero bezeichnet im englischsprachigen Raum ursprünglich einen Punkt auf der Erdoberfläche, auf oder über dem eine Nuklearexplosion stattgefunden hat oder stattfinden soll. Der Ground Zero ist somit der Punkt mit den (wahrscheinlich) höchsten Schäden durch die Explosion. Das „Zero“ (Null) steht für den Abstand zum Detonationsschwerpunkt. Die deutsche Bezeichnung „Bodennullpunkt“ wird auch außerhalb der militärischen Fachsprache verwendet.] - Ground Zero ist nicht nur der falsche Platz um einen neuen Himmelsturm zu errichten, sondern auch das falsche Zeichen.
Dieser neue Turm ist das Symbol einer Trotzreaktion, nach dem Motto: wir Amerikaner lassen uns unsere Gottesidee nicht zerstören! Rechthaberei aber führt nicht zum Dialog. Das ist nicht der Weg zur friedlichen Auseinandersetzung. Terrorismus bekämpft man mit EINSICHT. Das ist der Weg in die gemeinsame Tiefe, da wo alles miteinander verbunden ist. Das ist die NULL-NULL - die Lemniskate, das Zeichen der EINHEIT in VERSCHIEDENHEIT…