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Dienstag, 21. Dezember 2010

Das VITAO® Markennetzwerk in den neuen Medien








Der Kampf um Wahrnehmung

Die klassischen Medien verlieren an Macht und Einfluss... zugunsten des Internets. Beispiel: Wikileaks. Die Internet-Macher bringen die politische Welt ins Schwitzen! Und man muss nicht abwarten, bis die im Stundentakt aktualisierten Nachrichten im Fernsehen oder Radio vermelden, was los ist in der Welt - nein es geht jetzt schneller, gezielter, weltoffener, persönlicher, authentischer... übers Netz. Nachrichten unzensiert, von Leuten zusammengestellt die man persönlich kennt, aus Quellen denen man vertraut. Und selbst die Medienmacher holen sich hier ihre neuesten Meldungen. Denn auch Politiker zwitschern es aus den Plenarsälen direkt vom iPhone oder vom Blackberry. Die Medienwelt hat sich grundlegend geändert. Informationen gehen nicht mehr ausschliesslich von oben nach unten, von den Mächtigen zu den Ohnmächtigen, nein letztere mischen sich ein, wehren sich, mischen mit, sind aktiver Teil der Medienwelt.


Personalisierte Zeitungen lösen Fernsehen & Printmedien ab.

Medien wie FLIPBOARD gehören zu den grossen Gewinnern im Zusammenspiel mit twitter, facebook u.a. weltweit. Das verändert grundlegend auch die Werbewelt. Sie finanziert schliesslich die Nachrichtenwelt mit ihren Werbespots, den Anzeigen, Publireportagen. Und sie wird ebenfalls neue Wege gehen müssen, wenn beispielsweise Videorekorder Sendungen aufzeichnen und dabei die Werbung ausfiltern - also die Sender absaugen ohne mit ihren Werbespots wahrgenommen zu werden.

Marken-Netzwerke kontrollieren die Märkte.

Wer wahrgenommen werden will muss auch hier oder zunehmend hier präsent sein. Zum Beispiel auf dem iPad oder einem tablett-pc. Denn hier kann man sich seine Nachrichten selber zusammenstellen. Wie in einem Baukasten: das Stichwort heisst FLIPBOARD. Das Versprechen des Programms ist simpel: Ich bekomme ein Magazin zum Lesen. Es sieht "magazinig" aus, mit schickem Layout, strahlenden Bildern und viel Weissraum zwischen Textblöcken. Dazu auch noch Videos und Ton, das Ganze ist ja multimedial. Blättern kann man wie gewohnt durch Tippen, Wischen und andere Fingergesten.

Zusammengestellt wird das Magazin allerdings nicht von irgendwelchen Redakteuren - sondern von Ihrem eigenen Freundeskreis. Jenen Menschen, denen Sie bei Twitter folgen oder mit denen Sie auf Facebook freundschaftlich verbunden sind. Links, Videos, Textnachrichten, Bilder - was immer diese Menschen auf den beiden Kanälen verbreiten, wird von Flipboard in das erwähnte Magazin-Layout gegossen.

Die Social-Media-Zeitung.

Solche Ansätze für eine eigene Social-Media-Zeitung gibt es schon länger. Internetseiten wie Twittertim oder Meehive versuchen, aus sozialen Netzwerken und Nutzerinteressen personalisierte Medienangebote zu basteln. Es gibt auch schon Apps, die RSS-Feeds zu einer personalisierten Zeitung zusammenbasteln. Aber so intuitiv und vor allem optisch ansprechend wie Flipboard hat das bisher niemand hinbekommen.

Aufgeräumt und schick arrangiert FLIPBOARD Ein-Satz-Äusserungen aus Twitter und Facebook mit Anreissertexten und Bildern aus verlinkten Websites. Die Links in Tweets sind die entscheidende Ware des Echtzeit-Webs - und in Flipboard bekommen sie endlich Fleisch auf die Rippen. Statt einer bedeutungslosen Kombination von Buchstaben und Zeichen wird sofort sichtbar, auf was genau jemand bei Twitter oder Facebook hinweisen wollte. Wer den ganzen Artikel lesen will, muss auf einen Schalter tippen und wird sofort auf die zugehörige Internetseite transportiert. Diese kann man nach dem Lesen mit einem einzigen weiteren Antippen schliessen - und landet wieder im dann meist noch aufgeräumter und schicker aussehenden Flipboard. Unter oder neben jedem Artikelschnipsel werden die Retweets dargestellt. Und wer selbst auf Twitter oder Facebook auf einen gelesenen Artikel hinweisen will, kann das mit zweimaligem Fingertippen tun. Kurz: Diese App verwandelt die gesamte Nutzung der Social Networks in eine Beschäftigung für's Sofa. Nein - auch für's Arbeiten im Zug oder Präsentieren beim Kunden

Gut für Werber, schlecht für Medienhäuser.

Man kann seiner persönlichen Startseite in der App neun Kacheln hinzufügen - entweder aus einer vorgefertigten Liste oder bei Twitter zusammengesucht. So lässt sich zum Beispiel der Twitter-Feed der SPIEGEL-ONLINE-Netzwelt abonnieren (wobei bei manchen Anbietern die Bilder auf der Strecke bleiben). Flipboard erzeugt so für beliebige Internetangebote eine Art Instant-App, eine fürs Durchblättern auf dem iPad optimierte Version. Nur fürs Lesen von Volltexten muss man noch ins Web.

Pressearbeit avanciert zu Präsenzarbeit bei blogger, twitter & co ... über Grenzen und Zensuren hinweg steuern sie die weltweite Reformierung. Hier mischt VITAO® meinungsmässig heute schon aktiv mit: als „Sprachrohr für eine neue Werte- und Unternehmens-Kultur“.

David McLion

Montag, 13. Dezember 2010

Projekt VITAO® Linthpark Glarus Süd

"Vitao® World Naturpark 47|09"
Linthpark Glarus Süd im UNESCO Weltnaturerbe
"Tektonik Arena Sardona"




Themen-Schwerpunkte und strategische Ausrichtung der Linthpark-Akademie, ihrer Praxen und Werkstätten

Sie atmen reine Luft (ohne Toxide), erleben eine ungestörte Atmosphäre (ohne Mikrowellen und andere technische Felder), trinken sauberes Wasser (ohne Tenside, Chlor, Antibiotika, etc.) schwimmen in klaren Flüssen und Seen (ohne Nitrate, Schwermetalle etc.), laufen über vitale Böden mit einem intakten Biosystem, essen Lebensmittel (ohne Rückstände, Zusätze etc.)... Ein Traum?

Es gibt kaum einen Platz mehr auf dieser Erde, der nicht von den vielfältigen Einwirkungen der Zivilisation erreicht wird. Um nur einige Folgen daraus zu erwähnen: belastete Nahrungsketten, umkippende Gewässer, sterbende Wälder, Klimaerwärmung... Es gibt kaum einen Quadratzentimeter Natur mehr, in dem Lebewesen "sie selbst" sein können. Ein Alptraum?

Die VITAO® Linthpark Akademie hat sich schwerpunktmässig dem Thema REVITALISIERUNG gewidmet. Im VITAO® Linthpark Glarus Süd, einer Landschaft und einem Ort, an dem die Welt rundum noch intakt ist. Wo sonst sollte man sich authentisch diesem Thema "Wiederherstellung der natürlichen Ordnung" stellen und widmen können als genau hier, wo Gesundheit und Genie sich Hirn und Hand reichen...

Hier ist er geboren und aufgewachsen, der Erfinder der morphologischen Problemlösungsmethode. Mit Albert Einstein verband ihn eine lebenslange Freundschaft. "Meiers Enzyklopädisches Lexikon" von 1979 bezeichnet ihn als einen der bedeutendsten Astrophysiker des 20. Jahrhunderts. Sein wissenschaftliches Erbe wird hier im Kanton Glarus gepflegt - gemeint ist Lokalpatriot und Weltbürger Fritz Zwicky. Eines seiner Bestseller trägt den Titel "Jeder ein Genie". Genau das könnte auch als Losung für den VITAO® Linthpark Glarus Süd Geltung haben.

Im VITAO® Quality Circle - dessen Grundlage bereits 1999 mit dem Siegel "VITAO® Wissenschafts-Stammtisch" von David McLion und Havillah da Monte gelegt wurde - soll ein vernetzter Themen- und Problemlösungs-Komplex wissenschaftlich und empirisch in die Mitte gerückt werden, der anderenorts zwar schon recht erfolgreich ist, aber noch immer im Kreuzfeuer der Meinungen und Vorurteile etablierter wissenschaftlicher Kreise wirtschaftlich ein Schattendasein führt.

Auf dem Zenith der Industrialisierung angekommen wird der nach Anerkennung, Arbeit und Lohn seiner Hände Werk sich sehnende Mensch zum Müllobjekt. Maschinen und Roboter haben den Siegeszug angetreten. Was bleibt ist eine Gesellschaft von Verlierern oder Leiharbeiter-Sklaven in der ständigen Angst um ihren austauschbaren Zeitarbeitsplatz. Die Folge sind Lebensangst-Stress, Alkohol- und Drogenmissbrauch, Kriminalität, Nullbock-Szenarien...

Darauf will VITAO® eine Antwort finden - viele Antworten... Medizinisch gesehen wird es sich offensichtlich auf der Haut widerspiegeln - dem grössten Organ und Wirkfeld des Individuums - wie insbesondere in seiner Seele, einem globalen Wahrnehmungs-Verbundnetzwerk - dem Seelen-Kollektiv. Denn nicht nur des "Sklaven" Inneres ist aus dem Gleichgewicht gekommen - auch seine Umwelt hat bereits gewaltigen, teils unwiederbringlichen Schaden genommen. So wird es allerhöchste Zeit, hier Zentren zu schaffen, die im Verbund mit den Medien, mit Politik und Wirtschaft neue Chancen und Wege aufzeichnen.


Die "Wiederherstellung der natürlichen Ordnung" als wissenschaftlich übergreifendes Gesamtlösungspaket der VITAO® ALLIANZ SCHWEIZ greift ein in lebensfördernde Themenbereiche wie Psychobiophysik, Bio- und Informations-Kybernetik, Logotherapie & Existenzanalyse, Bioresonanz, Verfahren und Patente zur Lebensmittel-Entgiftung, Mikroklima-Steuerung, Kinöopathie, Nanotechnologie u.a. Und - was wohl nicht zu übersehen ist - der Glaube und die Hoffnung müssen wieder Einkehr halten.

Die Werkstätten der VITAO® LINTHPARK-Künstlerkolonie mit ihren aus Humankapital - sprich "Menschenhand gefertigten VITAO®-Produkten" schliesslich sollten sich als kunsthandwerkliche Erfüllungsgehilfen des Quality-Circle-Hirnwerks entfalten können. Theorie und Anwendung müssen wieder ein sinnvolles Ganzes ergeben. Die Wiederentckung der Elemente Licht, Luft, Wasser, Erde und Holz (das Element des Wachstums in der chinesischen Philosophie) sollten tonangebend werden für die technologische Neuorientierung unter dem VITAO® Netzwerk-Gütesiegel OECM (Organisationales Ethik Commitment Membership).

VITAO® - Netzwerk für eine neue Werte- und Unternehmenskultur.
© 2009 | 2010 (überarbeitet) David McLion
©2009 als Grundsatzpapier für ein Vorgespräch mit Hermann Luchsinger, Peter Fiechter und Hanspeter Zweifel.


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Samstag, 11. Dezember 2010

Die Welt schaut auf Glarus 47|09: Von der Vermarktung der Beschaulichkeit

Die Welt schaut auf Glarus 47|09: Von der Vermarktung der Beschaulichkeit: "Linthal - zukunftsweisend am Puls des Lebens Wir leben in einer Zeit der Umkehr und des Wandels. Das Gebäude der ehemaligen Spinn..."

Von der Vermarktung der Beschaulichkeit

Linthal - zukunftsweisend am Puls des Lebens 



Wir leben in einer Zeit der Umkehr und des Wandels. Das Gebäude der ehemaligen Spinnerei in Linthal ist Zeitzeuge des Wandels. Doch sind es nicht nur die Mauern, welche jetzt neuen Bedürfnissen angapasst werden sollen. Es ist das inspirative Gedankengut, die Wasserkraft, die Lebensenergie, welche diesem Ort und seiner Umgebung inmitten des UNESCO Weltnaturerbe-Parks seine Prägung bis zum heutigen Tage und in ferne Zukunft hinein geben.



Zeitgeschichtlich sind es Millionen Jahre, welche das Überlebenspotential von Linthal garantieren. Bis sich Wasseradern mit Gesteinsschichten so arrangierten, dass daraus ein Energie-Netzwerk entstand, welches diesem Alpeneinschnitt der Schweiz als Grundnahrung diente, an dessen Ufern sich Unternehmen ansiedelten und ein Kanton mit seinen Seidendruckereien bis nach China hin Bekanntheit erlangte.


Linthal ist ein ganz besonderer Ort. Ein Ort der Stille, der Inspiration, weit abgelegen vom Trubel und der Hektik der „grossen weiten Welt“. Was macht man mit einem Standort, dessen Qualität die Stille und Abgeschiedenheit ist, dessen Zufahrt nicht gerade auf dem Weg liegt, sondern den man als „Endstation Sehnsucht“ bezeichnen müsste, eben – weil er definitiv als Zielort gewählt werden muss für eine Reise in die Beschaulichkeit. Wie schafft man einen Fokus, dessen Aussagekraft mit Nachhaltigkeit gesegnet ist, dessen punktuelle Sicht einer Geometrie folgt, die aus dem „Ende der Welt-Fokus“ einen Brennpunkt generiert, welcher seine vermeintlichen geografischen Nachteile in Einzigartigkeit wandelt?


Wie schafft man es, die Peripherie, das Abseits als Mittelpunkt darzustellen, als Schnittpunkt von Interessen, die weit über die Region hinaus punktgenau das hervorquellen lassen, was den Durst der Welt zu stillen vermag, was wieder Orientierung gibt und wo authentisch vorgelebt wird, was im Trubel menschengemachten Grössenwahns offensichtlich in Vergessenheit geraten ist.


Man macht es einfach der Natur nach, schafft ein ungewöhnliches Netzwerk, welches auch die entferntesten Winkel erreicht und nutzt ein Gitternetz, das den gesamten Planeten umgarnt. Der Schnittpunkt 47|09 Längengrad | Breitengrad musste nicht extra erfunden werden. Das UNESCO-Weltnaturerbe ist hunderte Millionen Jahre alt. Der Fridolin als Heiligenfigur gibt der Region Stab und Bibel in die Hand. Die direkte Demokratie vermittelt bürgernahes politisches Miteinander. Alle guten Zutaten für einen aussergewöhnlichen Medien-Hingucker sind vorhanden... man muss sie nur erkennen und miteinander verknüpfen.


Zugegeben, das zu erkennen und auszuformulieren würde sich wohl kein einheimischer Marketingprofi wagen. Es hätte den Beigeschmack von Arroganz und Überschätzung, würde man den Presseleuten entgegentreten mit dem Anspruch: "Die Welt schaut auf Glarus 47|09". Doch wer Aufmerksamkeit über Gebühr für seinen Standort erregen will, sollte sich nicht scheuen, ganz grosse Massstäbe anzusetzen, sich weit über den Tellerrand hinauszulehnen, um ein Umfeld zu generieren, in dem seine "Talente" am besten zur Wirkung kommen.


Wir leben in einer globalen Medienlandschaft, werden stündlich vollgepumpt mit Krisenmeldungen, fühlen uns zunehmend verunsichert und wissen nicht, welches Zukunfts-Szenario wir unseren Kindern als Orientierung mitgeben sollen. Vor diesem Hintergrund präsentiert sich der Kanton Glarus beschaulich, krisensicher, zukunftsorientiert:


Direkte Demokratie, Hightech-Unternehmen inmitten eines bizarren Alpenparks, Familienbetriebe, deren Mitarbeiter noch im Dorf Familien gründen, Häuser bauen und wohnen, arbeiten, Kinder erziehen und Sorge tragen, dass das Berufsleben sie nicht zu Arbeitsnomaden macht. Solches hat Nachhaltigkeit über Generationen hinweg, bietet Sicherheit und Orientierung. Bauern, die sich als Landschaftsgärtner verstehen und deren Kinder das bäuerliche Leben als Freiheit und Unabhängigkeit bevorzugen.


Wie aber vermittelt man diese heile Welt? Wie hat es das Tessin geschafft, eine Heimat für Dichter und Denker zu werden? Wie schafft man Mittelpunkte, Pilgerstätten, Orte, welche Symbolcharakter erhalten für Orientierung, Neues Denken, Pioniergeist, Fortschrittsglaube, Naturnähe, Lebensqualität? Muss erst eine "Schwarze Madonna" kreiert werden oder muss Star-Architekt Mario Botta eine Kapelle ins Hinterland stellen?


Ein Industrie-Areal in Linthal sucht Anschluss an die Zukunft. Ja, nicht nur die ehemalige Spinnerei sondern auch die ehemalige Bebié-Liegenschaft mit der Linthkraft Stiftung. Und nicht nur die Gebäude suchen nach Neuorientierung sondern eine ganze Region. Junge Menschen sehen sich vor die Entscheidung gestellt, den Kanton zu verlassen oder im Hinterland den Anschluss an das Arbeitsleben zu verlieren.

Es geht also keineswegs nur um Gebäude-Vermarktung. Es geht um Verantwortung für eine Gesellschaft auf der Suche nach Massstäben, Lebensformen, Leben und Beruf, Leben als Familie, lebenslanges Lernen, Leben im Alter, Lebensgestaltung, Leben mit oder ohne Gott, "Ethik und Demokratie-Verständnis als Standortbestimmung".

Und es geht darum, den Tendenzen der Globalisierung Einhalt zu gebieten in dem wir Produktionsstandorte wieder dort ansiedeln, wo Menschen in Arbeit Familien ernähren wollen, nach Beschäftigung hungern, wo Handarbeit wieder einen ehrbaren Stellenwert erhält und im eigenen Land gefertigte Waren zur Insourcing-Kaufmotivation avancieren. Produkte - seien es Spielzeug, Sportbekleidung, Schuhe oder sonst was... alle diese aus Humankapital entstandenen Artikel haben dann wieder nationalen Weltanschauungs-Charakter. Mit dem USP "Inland-Produktion" gemäss einer neuen branchenübegreifenden Wertschätzung und marktpolitischen Verantwortbarkeit. Seit 1997 in strategischer Vorbereitung: das branchenübergereifende VITAO® Qualitätslabel  für "Neues Denken" der VITAO ALLIANZ SCHWEIZ und ihren OEC-Mitgliedern. Solches schafft innenpolitische Identität und zurückgewonnene Unabhängigkeit von Export und Ausverkauf des eigenen Humankapitals.

Wolfgang Grupp, Trigema-Inhaber hat es längst auf den Punkt gebracht:
"Wir dürfen nicht noch mehr Arbeitsplätze abbauen, verdiente Mitarbeiter auf die Strasse schicken und der Jugend keine Perspektiven mehr bieten. Der Arbeitslohn ist auch in Deutschland nicht zu teuer, wenn Arbeitskraft richtig eingesetzt wird, wenn die Arbeitnehmer motiviert sind und die Leistung in ein verkaufbares Produkt eingeht. Bedingungen dafür zu schaffen ist die Aufgabe von uns Unternehmern.

Nicht Macht, Marktanteile und Grösse dürfen für unser Handeln bestimmend sein, sondern Solidität, Verantwortung für die Mitmenschen, Gerechtigkeit und Beständigkeit. So sehe ich es als meine erste Aufgabe, auch in den kommenden Jahren die Verantwortung für unsere grosse Betriebsfamilie zu tragen, um in der Zukunft unsere Arbeitsplätze garantieren zu können."

Insourcing-Philosophie allein aber wird nicht ausreichen, einen Standort auf Jahre hinaus in den Mittelpunkt des Interesses resp. der Medien-Berichterstattung zu stellen. Auch hier werden schnell Nachahmer kommen und bereits in wenigen Jahren werden Inland-Produktionen voll im Trend sein und verlassene Industriegebäude zu neuem Glanz erstrahlen. Linthal muss heute schon weiterdenken. Die VITAO Alpen Akademie 2020 in kompakter Partnerschaft mit der VITAO Linthpark-Akademie und seinem PLATONEUM sorgt ab 2011 bereits für Aufsehen in der Medienlandschaft. Weil man hier hochwissenschaftlich wie gleichermassen extrem naturnah die Kernfragen der Menschheit ins Visier nimmt: Woher kommen wir, wohin geht die Reise, wo sind die Chancen, wo die Grenzen, welches ist die Richtschnur für ein Leben in Eigenverantwortung...

Als ein Ort der Begegnung, ein Ort des Dialogs, ein Ort, an welchem die Wissenselite sich trifft und über das "Woher und Wohin" spekuliert, nicht wie gewohnt in den Plenarsälen eines Parlaments, in den Goldenen Sälen der Schlösser wo man prädestiniert ist, solch elitären Themen das entsprechende Umfeld zu geben - nein - in einem geschichtsträchtigen Industriekomplex im Schnittpunkt 47|09: da wo die Welt zu Ende sein scheint aber bereits vor mehr als 100 Jahren sich Fürsten, Zaren, Dichter und Denker in Bad Stachelberg Linthal zum gesundheitsbewussten Schwefelbade trafen...

Mittwoch, 8. Dezember 2010

ETHIK IM UNTERNEHMEN

Prof. Dr. Joachim Kohlhof
EthikColleg Mehren

Aus einem Mail vom 06.12.2010 Prof. Dr. Kohlhof an David McLion

Lieber David.

„… Die OECD ist bis heute nicht weiter gekommen in ihrem Bemühen international anerkannte Ethikstandards zu entwickeln. Aus diesem Grund gibt es auch keine internationale Ethik-Zertifizierung, die den Anspruch erhebt, aus einem wissenschaftlichen Umfeld heraus eine internationale Akkreditierung zu erhalten, so wie es beispielsweise  mit der DIN Norm geschehen ist.

Die jahrelange Untätigkeit auf diesem Zertifizierungsgebiet hatte mich seinerzeit veranlasst, das schwierige Unterfangen zu beginnenn und Ethikstandards zu definieren, zu formulieren und zu bewerten, damit zertifizierungswillige Ausnahme-Unternehmen anhand der von meinem Institut für Wirtschafts- und Unternehmensethik entwickelten Ethik-Normen in der Lage sind, sich unter ethischen Kriterien zertifizieren zu lassen. Nur wenige Unternehmen wie die Brauerei Schneider - Weisse in München und Kehlheim, die Voss AG in Taufkirchen u.a. haben den Mut besessen, sich den von uns entwickelten Standards zu stellen und sie alle haben grossartig abgeschnitten. Die Folge war, dass sie ihrerseits die in der Lieferkette angesiedelten Zulieferer ebenfalls auf die Wahrung dieser Standards eingeschworen hatten, mit der Folge, dass die Wertschöpfungskette bei der Produktherstellung in hohem Maße ethischen Kriterien folgte.

Gleichwohl war der Widerstand der Banken und vieler Wirtschaftsunternehmen hoch, weil sie lieber ein „business as usual“ als ein „business responsibel“ praktizieren wollten. Ja, es gab nicht unerheblichen Widerstand der Industrie gegen eine ethische Zertifizierung. Die DEKRA hat sich bedauerlicherweise aus dem Markt der ethischen Zertifizierung zurückgezogen, weil ihre Kundschaft keinen ökonomischen Vorteil darin erkennt, sich gegenüber der Öffentlichkeit, den Mitarbeitern, vor allem den Kunden als ein fairer und verantwortungsbewusster Partner auf den Märkten zu präsentieren.


So fristet unser Entwicklungsergebnis, nämlich das erste geschlossene System der Bewertung eines ganzen Unternehmens oder Teile von ihm unter ethischen Gesichtspunkten ein stiefmütterliches Dasein, auch wenn viele Manager und Wirtschaftsführer den nach aussen hin vorgetragenen Augenschein vertreten, dass die Ethik oder auch die Nachhaltigkeit ein zukunftsweisendes Element erfolgreichen Wirtschaftens sein werden. Geschehen ist aber meines Wissens nichts.

Positiv ist dabei zu bemerken, dass der berühmte Beuth-Verlag in Berlin - der Gralshüter aller deutschen Normen - auch unser Bewertungssystem unter seine Fittiche genommen hat und unter dem Titel "Ethik im Unternehemen" mit einem Vorwort von Hans-Olaf Henkel veröffentlicht hat. Diese Normpubikation von Ethikkriterien war erstmalig im deutschsprachigen Raum erschienen und sollte der Beginn eines erfolgreichen Zertifizierungsweges werden. Da ich nur ein Exemplar dieses Buches in Bad Schönbrunn dabei hatte, wurde mir dieses Buch sehr schnell aus den Händen genommen und deshalb konnte ich es Dir in unseren späteren Gesprächen auch nicht mehr zeigen. Es hat die ISBN 978-410-16419-7. Die Mitautoren Dr. Dettmann und Berner haben großen Anteil an dem Zustandekommen dieses Werkes, das als Grundlage für alle ethischen Zertifizierungsverfahren dienen sollte.

(…) Die Synergien mit dem Ethikzentrum Zürich können also nicht bedeuten, dass wir das Rad noch einmal von vorne erfinden. Es kann nur bedeuten, dass man das bisherige Fundament ggf. weiterentwickelt und auf die Bedürfnisse von Unternehmen in der Schweiz konkret abstellt. Hier sehe ich eine Zusammenarbeit, die ein ganz konkretes Arbeiten mit der Wirtschaft und seinen Unternehmen einschliesst und nicht sich in akademischen Gesprächskreisen verliert, aus denen in den letzten Jahrzehmnten nur wenig Umsetzbares gewonnen wurde.

Zum Inhalt des Buches "Ethik im Unternehemen" noch kurz: Unser Leitfaden dient der Dokumentation von ethischen Merkmalen, die Unternehmen als vertrauensvolle und verantwortungsbewusste Marktteilnehmer und Geschäftspartner ausweisen. Das Verfahren gliedert sich in 4 Abschnitte : Corporate Ethics, Corporate Governance, Corporate Citizenship, sowie in "Ethische Bedenken des Auditors". Mit diesem Leitfaden haben wir dem Anliegen vieler Unternehmen in Deutschland und anderswo entsprechen wollen, sich am Markt und gegenüber den eigenene Mitarbeitern klar und deutlich zu ethischen Grundsätzen zu bekennen.


(…) Es ist absolut möglich, auch nur in einem speziellen Segment, Abteilung, Produkt etc. sich zertifizieren zu lassen. Es bedarf überhaupt nicht der Zertifizierung jeweils des ganzen Unternehmens. Man kann sich auch förmlich durch jedes Segment zu dem jeweils größeren Ganzen hinarbeiten, ohne dass das bis dahin Erreichte infrage gestellt werden muss. Die Frage allerdings stellt sich, ob wir einem Auditierungswunsch entsprechen können, wenn Ethik-Standards noch formuliert werden müssen, die ausserhalb des bisher entwickelten Normprogramms liegen. In der Regel sollte dies aber kein großer Hinderungsgrund sein. Die Auditierung kann nur durch die vom Ethikcolleg ausgebildeten Auditierer erfolgen, die aus unterschiedlichen Berufen stammen. Jeder Fall steht für sich und ist meist nicht kopierbar. Insofern bedarf es im Vorfeld einer genauen Markierung des jeweiligen Auftrags, des Umfangs, des Inhalts und natürlich des Arbeitsvolumens. 

Herzliche Grüsse
Joachim