expo-Projekt VITAO für die Schweizerische Holzwirtschafts- Konferenz - Architektur: David McLion (1997) |
Der Projekt-Name “VITAO” stand zunächst für ein EXPO-01-Projekt der Schweizerischen Landesausstellung, welches von David McLion als Architekt und Gestalter und CASA-VITA, Mollis als ausführendes Unternehmen für die Schweizerische Holzwirtschafts-Konferenz Biel als EXPO-Beitrag eingereicht wurde.
Heute ist es noch im Buch der besten, nicht zur Realisation gekommenen Projekte zu finden. Die Presse hatte mit grossem Interesse das Vorhaben unterstützt, zumal es kein weiteres Projekt aus dem Glarnerland gab.
Da der Kostenrahmen dieses VITAO-I Projektes zunächst überzogen war, wurde ein weiteres Projekt VITAO-II nachgereicht, welches mit 1/5 der Kosten von VITAO-I angesetzt war und schliesslich in die engere Wahl gezogen wurde.
Im Wettbewerbs-Gerangel (von zum Teil unlauteren Auswahl-Entscheidungen und Bevorzugungen) kam VITAO-II - wie mehr als tausend andere Projekte - nicht zum Zuge. Dabei fügt es sich aus der Sicht von heute – 14 Jahre später – kaum passgenauer in die Klima-Landschaft unseres Problem-Planeten Erde ein… Die EXPO-Leitung hatte einen Fragebogen für kulturelle Beiträge. Nachfolgend Auszüge aus diesem Anforderungs-Katalog.
Kurzbeschrieb des Projekts:
VITAO - die Architektur der Seele.
Oder: VITAO - Spiegelbild der Leere.
Oder: VITAO - Urklang von Holz und Wasser.
Oder: VITAO - ein kybernetisches Prinzip.
Oder: VITAO - Erlebniswelt Holz.
Oder: VITAO - Vielheit in Einheit.
Oder: VITAO - Innovationszentrum Holz.
Oder: VITAO - Spiegelbild der Leere.
Oder: VITAO - Urklang von Holz und Wasser.
Oder: VITAO - ein kybernetisches Prinzip.
Oder: VITAO - Erlebniswelt Holz.
Oder: VITAO - Vielheit in Einheit.
Oder: VITAO - Innovationszentrum Holz.
... kürzer geht es nicht...
Mehr Text auf dem BLOG: "VITAO - Der Lebensstrom..."
Die Gestaltungsgesetze von VITAO-II
Anhand dieses VITAO-II “Der Holzkristall” lassen sich sehr deutlich und eindrucksvoll Theographische Gestaltungsgesetze nachvollziehen… Sein gewaltiges Spannungspotential erhält er durch seine Asymmetrie und den schiefen Raum (oberer Kristall).
Der eines Morgens von McLion als Styropor-Modell schnell mal gefertigte “Titan” wurde zwischenzeitlich von ranghohen Architekten als “genialer Wurf” bezeichnet und könnte – sollte er einmal realisiert werden – als der "schiefe Bau von VITAO" in die Kunstgeschichte eingehen…
Der VITAO-Kristall als Baustein des Lebens
Solange die Menschen noch in Höhlen lebten oder in Strohhütten, Zelten oder Pfahlbauten auf dem Wasser, waren ihre Behausungen ein Teil der sie umgebenden Natur.
Mit zunehmender Zivilisation wurden diese losgelöst aus ihrer natürlichen Umgebung. Bauen wurde – einmal abgesehen vom reinen Wohnzweck oder dem Bedürfnis nach Sicherheit und einem Dach über dem Kopf – zum Ausdruck von Macht und Status – und bei Kultstätten, Tempeln, Synagogen, Kirchen und Klöstern – zum Monument, zum Denkmal, zum Gesetz kosmischer bzw. astronomischer Entsprechungen, um die Götter möglichst günstig zu stimmen.
Mit zunehmender Zivilisation wurden diese losgelöst aus ihrer natürlichen Umgebung. Bauen wurde – einmal abgesehen vom reinen Wohnzweck oder dem Bedürfnis nach Sicherheit und einem Dach über dem Kopf – zum Ausdruck von Macht und Status – und bei Kultstätten, Tempeln, Synagogen, Kirchen und Klöstern – zum Monument, zum Denkmal, zum Gesetz kosmischer bzw. astronomischer Entsprechungen, um die Götter möglichst günstig zu stimmen.
In einem der inneren Gänge der Cheops-Pyramide ist eine Inschrift zu lesen:
„Ich bin der Herold und der Zeuge Gottes.
Er schuf mich mit menschlichen Empfindungen und legte in mich ein Geheimnis“.
Ist es der „Stein der Weisen“ - die Verbindung von Astronomie, Geometrie und Mathematik, die sich im Wissen um die Zahlengeheimnisse offenbart?
Architektur – von Atlantis über Babylon bis Chicago – war schon immer himmelwärts gerichtet, von Gigantismus geprägt, sollte die Kleinheit der körperlichen Statur des Menschen überwinden, die Erbauer gottähnlich erscheinen lassen. Doch gleichhoch man auch baut, bleibt das Bauwerk erdgebunden, kann der Baumeister die Schwerkraft – und damit die Gesetze der Physik nicht überwinden. Denn Architektur braucht Fundament, ist Gerüst, Struktur, Skelett – ist umbauter Raum, Gesetz, Ordnung, Ausrichtung, Prinzip.
Mit dem Wissen um die Geheimnisse der Zahlwerte und ihrer Entsprechungen ermöglicht sie das rechte Mass, den goldenen Schnitt, die Spannungsverhältnisse, die Anzahl der Teile und Baumodule, die geometrischen Muster, die Ausgewogenheit der Teile…
In diesem feststehenden Rahmen von Vielheit in Einheit vermag das Wissen um den Code, die Matrix, um Anzahl und Zahlenordnung als Mittler zwischen den Welten dienen, als Energiebündler wirken und Dispositionen zu schaffen für Räume, in denen man sich wohlfühlt, die zur Kommunikation anregen, deren Klima inspirativ ist, in denen Kinder voller Idee sind, Manager erfolgreich und Alte immer jünger werden.
Architektur – von Atlantis über Babylon bis Chicago – war schon immer himmelwärts gerichtet, von Gigantismus geprägt, sollte die Kleinheit der körperlichen Statur des Menschen überwinden, die Erbauer gottähnlich erscheinen lassen. Doch gleichhoch man auch baut, bleibt das Bauwerk erdgebunden, kann der Baumeister die Schwerkraft – und damit die Gesetze der Physik nicht überwinden. Denn Architektur braucht Fundament, ist Gerüst, Struktur, Skelett – ist umbauter Raum, Gesetz, Ordnung, Ausrichtung, Prinzip.
Mit dem Wissen um die Geheimnisse der Zahlwerte und ihrer Entsprechungen ermöglicht sie das rechte Mass, den goldenen Schnitt, die Spannungsverhältnisse, die Anzahl der Teile und Baumodule, die geometrischen Muster, die Ausgewogenheit der Teile…
In diesem feststehenden Rahmen von Vielheit in Einheit vermag das Wissen um den Code, die Matrix, um Anzahl und Zahlenordnung als Mittler zwischen den Welten dienen, als Energiebündler wirken und Dispositionen zu schaffen für Räume, in denen man sich wohlfühlt, die zur Kommunikation anregen, deren Klima inspirativ ist, in denen Kinder voller Idee sind, Manager erfolgreich und Alte immer jünger werden.
Das VITAO symbolisiert den Baustein des Lebens, die Durchdringung von Wind und Wasser, Himmel und Erde, Geist und Körper, Glauben und Wissen, Zeit und Raum. Es ist Architektur gewordene Philosophie, Manifestation der Elemente, kybernetisches Modell, Teil eines Ganzen.
Wäre es nicht den Gesetzen der stabilen Form, einem festgelegten Grundriss, den Gesetzen der Statik und bestimmten Materialeigenschaften unterworfen, so hätte es fraktale Eigenschaften, wäre Nichtform oder Allform, würde pulsieren, atmen, sich stets wandeln – hätte Gefühle und Verstand…
Wäre es nicht den Gesetzen der stabilen Form, einem festgelegten Grundriss, den Gesetzen der Statik und bestimmten Materialeigenschaften unterworfen, so hätte es fraktale Eigenschaften, wäre Nichtform oder Allform, würde pulsieren, atmen, sich stets wandeln – hätte Gefühle und Verstand…
Futuristisch tönende Architektur
Die VITAO-Orgel im Ausstellungsraum 2 (oberes Prisma) - als ein mit allen Sinnen erlebbares Universal-Werkzeug - ist das wohl in dieser Art einzigartige kulturelle Highlight im Holzkristall. Sie bietet eine nachvollziehbare und mit allen Sinnen erfahrbare Verknüpfung von Holz als Werkstoff, dem gesamten Spektrum der Holzberufe, der Vielfalt der Holzarten (Baumkreis), der Darstellung natürlicher Proportionen (Architektur, Kristallogie), der Farbenlehre, der verschiedensten Holz-Duftnoten sowie der Harmonielehre in der Musik.
Die VITAO-Orgel besteht ausschliesslich aus Holz (farblich getönt), hat 48 Orgelpfeifen bis zu 12 m Länge aus den Holzsorten des Baumkreises und demonstriert sich selbst sowohl als experimentelles Musikinstrument wie gleichermassen als Werkzeug ("organon" = Werkzeug), als das es in der Kultur der Pytagoräer im 3. Jahrhundert v. Chr. entstanden ist…
"Das Lebensrad / der Lebensbrunnen" Architektur "OXO" Gestaltung: David McLion 1997 |
Der Holz-Kristall
Im Sinnbild des Holzkristalls offenbart sich das Leben…denn zum Urstoff allen Lebens gehört der Stein. Ohne die steinige Rinde unserer Erde gäbe es weder Pflanzen noch Tiere. Selbst der Mensch ist abhängig von winzigen Kristallen. Sie steuern das Wachstum und erfüllen lebenswichtige Aufgaben. Ohne Kristalle keine Wälder. Ohne Wälder kein geregeltes Klima… Ohne geregeltes Klima kein Leben auf diesem Planeten. Zu den Kristallen zählt das Eis, das verfestigte Wasser…Holz transportiert Wasser in die Blätter und Wurzeln von Bäumen und Sträuchern. Holz ist das Medium… Wasser die Botschaft. Der „Holz-Kristall“… das Sinnbild vom Baustein des Lebens.
Der Stamm bietet die Infrastruktur zur Entfaltung im Raum… So entstehen: Höhe und Volumen. Und damit die Möglichkeit, dass sich das Blattwerk vom Boden erhebt und entfalten kann… um den Stoffwechsel zu vollziehen. Wasser nährt Holz… lässt es wachsen und wandeln… Holz ist der Weg… Wasser ist das Leben… Der Holzkristall der Baustein der Lebens-Dynamik...