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Samstag, 13. August 2011

LINTHPARK: Geschichte über St. Fridolin's Geheimnis vom ewigen Wachstum...

Für diejenigen, die St. Fridolin noch nicht begegnet sind, sei erwähnt, dass er unser Schutzheiliger im Glarnerland ist. Und damit das einzige menschliche Wesen, das in der Wappengalerie der Eidgenossen menschliche Züge zeigt. Alle anderen Wappen sind geschmückt mit Heraldik - aber eben ganz ohne den Menschen.

Er, dieser Heilige, steht für eine ganz spezielle Geschichte: für die Fähigkeit, den Tod aus seinem Schlaf wiederzuerwecken... und das soll hier einmal in einen neuen Zusammenhang gebracht werden.

In meinem Beitrag vom 12.11. sprach ich bereits vom Quantensprung und vom spiraligen Weg der Evolution. Die Wissenschaft spricht vom Quantensprung und meint damit im übertragenen Sinn einen Kreislauf, dessen jeweiliger "Neuanfang" aber nicht auf der gleichen Ebene stattfindet, sondern eine Stufe höher. Alles soll seinen spiraligen Lauf nehmen, sich nach oben schrauben, von der einen Ebene in eine neue.

Die Mode, die Musik, künstlerische Besonderheiten einer Kulturepoche kommen nie so wieder, wie wir sie einmal geprägt haben. Immer wird es eine neue Variante des Bestehenden sein. Es gibt also keinen Weg zurück auf die gleiche Zeitspur; im Netzwerk hat sich alles verändert - der Kreislauf wird zur Spirale...

Materielles Wachstum führt uns stets durch ein immaterielles Zentrum, den geistigen Mittelpunkt der Dinge. Eigentlich müsste es heissen, dass wir es hier mit einem System zu tun haben, welches durch das ausgleichende Pendeln zwischen den Extremen stets den Ausgleich im Auge hat... kontrolliert, regelt und steuert zwischen Wachstum und Wiederkehr, zwischen materiellen Gütern und immateriellen Werten. "OxO" - ein Wortbestandteil des “Parad-OxOn” - die unendliche Schwingung des ZEIT-Pendels zwischen zwei "O-Ausgleichsgefässen" oder auch Waagschalen, auf die ich sicherlich noch mehrfach zurückkommen werde.

Bild: ©2011 David McLion
"OxO" - der unendliche Lebensstrom - bereits ausführlich von mir im Prinzip der angewandten cradle to cradle - "c2c" Philosophie beschrieben - wird in unserer Geschichte über St. Fridolin symbolisiert durch zwei kontroverse Charakterbilder, die da waren die Brüder Urso und Landolf. Dies sind der Überlieferung nach zwei adelige Brüder, welche sich durch reichen Grundbesitz im Glarnerland auszeichneten.

Indessen Urso sich noch zu Lebzeiten von all seinen weltlichen Besitztümern trennt und diese an die "Verwalter göttlichen Bodens" zurückgibt, versucht sein Bruder Landolf diese unrechtmässig zu mehren, in dem er nach dem Tode Ursos dessen Besitz, welchen er (Urso) dem Kloster Säckingen vermacht hatte, wider alles Recht und Gesetz an sich riss. 


Bild: ©2011 David McLion
Der Landesheilige Fridolin aber zog nach Glarus. Und wie er dort an Ursos Grab stand, öffnete es sich. Da rief er den Toten beim Namen und hiess ihn, voll Vertrauen auf Christi Macht, auferstehen. Urso stieg aus seinem Grabe, Fridolin fasste ihn an der Hand und führte ihn...(...)...zu den Richtern. (...) Alle erschraken, als der auferstandene Urso vor sie hintrat und den Landolf fragte: "Bruder, weshalb hast du meine Besitzungen entwendet und dadurch meine Seele ihrer Ruhe beraubt?" Landolf antwortete: "Bester Bruder, deinen Teil erstatte ich dir zurück, und darüber hinaus will ich meinen Teil ebenfalls dem Kloster Säckingen vergaben".

So wurde Fridolins Wundergeschichte zur Analogie der Gesinnungswandlung - und St. Fridolin selbst zum Wandler und Vorbild für das Erkennen, dass nichts festgehalten werden sollte, wenn es in neue Dimensionen des Wachstums emporsteigen will.


Verschiedene LINKS zur Historie: