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Sonntag, 7. August 2011

LINTHPARK: Geschichten über eisige Zeiten am Klöntalersee

Kartenausschnitt - LINK zur gesamten LINTHLAND-Karte

Der sagenumwobene Klöntalersee


Die Gemeinde Glarus umfasst den Kantonshauptort Glarus sowie das Klöntal und die bisherigen Gemeinden Ennenda, Netstal und Riedern. Die Talschaft wird von der Linth durchflossen und ist umgeben von den Glarner Alpen. Im Kontext der Region «Linthpar(+)Linthland» gehört der Klöntalersee zum Linthpark Glarus Mitte.

(Textausschnitt aus "Herbarella" - Glarnerland Entdeckungen Seite 71)

"Im Sommer gehört der Klöntalersee zu den beliebtesten Ausflugs- und Wanderzielen im ganzen "Linthparkland Glarus Mitte". Im Winter streift kein Sonnenstrahl die spiegelglatte Wasserfläche. Dann gefriert der Bergsee und wird zum grossen Eislaufring. Früher, so sagt die Überlieferung, drang im Winter ein violettes Leuchten aus dem Klöntal. Da wussten die Menschen in Riedern, dass ihr See gefroren war.

Ein gewisser Gabriel Leuzinger war es, der 1862 als Erster Eisblöcke aus dem Klöntalersee sägte. Die schweren Blöcke schaffte er mühsam nach Netstal, um sie bis zum nächsten Sommer in einem Eiskeller zu lagern. Dafür wurde er ausgelacht. Doch schon zehn Jahre später - (Anmerkung David McLion: bei uns ist man nicht ganz so schnell im Erkennen und Anerkennen kreativer Leistungen) - also nach 10 Jahren war das "Gletschern" im Klöntal zum bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden

In guten Zeiten waren mehrere hundert Arbeiter damit beschäftigt, das Eis mit Pickeln und Sägen zu schneiden und es mit Seilen und Haken auf Pferdefuhrwerke zu laden. Über 300 Pferdefuhrwerke waren für den Transport nach Glarus oder Netstal besorgt, wo das Eis auf Bahnwaggons verladen wurde. Die Abnehmer waren Bierbrauereien, Spitäler, Hotels, Restaurants, Konditoreien - ja sogar Ozeandampfer. Bis nach Köln, Paris und Marseille wurde das gefrorene Wasser exportiert. 1873 schrieb ein Zeitzeuge: "Der Klöntalersee ist ein eigentliches Kalifornien geworden. Jedermann will reich werden."

75 Jahre zuvor, anno 1799, wollte einer mit einem Gefolge von nahezu 20'000 tapferen russischen Soldaten hier am Klöntalersee seine Kriegskasse entsorgen. So ist es geschichtlich festgehalten. Es war kein geringerer als der weltberühmte Generalissimo Alexander Suworow, der auf seiner Alpenüberquerung von Oberitalien aus, über den Gotthard, die Teufelsbrücke bei Göschenen, an Altdorf vorbei, über Muotathal und den Pragelpass schliesslich hier am Klöntalersee gegen die Franzosen kämpfend, am 1. Oktober 1799 Richtung Riederrn zog. Und so geschah es:

Während die Arrièregarde unter Rosenberg bei der (seither nach Suworow benannten) Brücke die Franzosen zurückschlägt - und sie sogar bis Schwyz verfolgt - dringt die Hauptmacht durchs Klöntal vor, besetzt Glarus und stösst gegen Näfels vor, wo es jedoch nicht gelingt, die Linthbrücke in Besitz zu nehmen. Das Hauptquartier wird in Riedern aufgeschlagen - im Haus, das heute Suworow-Museums Besitzer Walter Gähler gehört. Sein Museum mit der grössten Sammlung der Schweiz eröffnet neu Anfangs Oktober in Linthal seine Pforten - im Gebäudeareal der Spinnerei Linthal.

Bild: ©1995 David McLion
Gemeinsam mit David McLion - Präsident und Begründer der Pro Suworow Schweiz - wurde am 1.4.1995 im dicken Eis des Klöntalersees die Hebung organisiert und die Schatzkiste durch professionelle Taucher geborgen. Im Beisein der Russischen Botschaft, eines riesigen Aufgebots an Sicherheitsleuten, Spürhunden, Presse und Suworow-Freunden aus der Schweiz und dem Ausland - wie hunderter Schaulustiger… 

Hier der LINK zum BLOG der PRO SUWOROW SCHWEIZ und der Berichterstattung über die Hebung des Schatzes aus dem See.




Vom Klausen bis zum Zürichsee...
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